Wo erleben kleine Entdecker die größten Bergabenteuer, wo fühlen sich…
Erlebnispark Hexenwasser in Tirol
Sagenumwoben ist sie, die Hohe Salve, und man erzählt sich von Räubern, Kröten und Hexen, die auf dem weithin sichtbaren Berg ihr Unwesen trieben…und sagenhaft geht es in Söll auch heute noch zu! Denn was liegt näher, als im Land des Wassers und auf dem Berg der Hexen einen Freizeitpark zu gestalten, der beide Naturgewalten miteinander vereint? Und so sollte man sich für einen Ausflug hierher auch unbedingt einen ganzen Tag Zeit nehmen, um all die spannenden und erfrischenden Stationen in Ruhe voll ausschöpfen zu können.
Schon an der Talstation wartet die erste Entscheidung auf uns: Welche Gondel darf’s denn sein? Alle 72 Gondeln sind nämlich anders gestaltet und wer meint, dass es nur für Kinder einen Unterschied macht, für welches Motiv man sich entscheidet, täuscht sich. Denn in jeder Gondel klingt eine andere „Hexopohonie“, die mit spannendem Wissen und lustigen Geschichten auf den Tag am Hexenberg einstimmt. Ein Glück nur, dass das Bergbahnticket nicht nur für eine Berg- und Talfahrt gilt! (Gerüchte besagen sogar, dass manche Familien vom Hexenwasser nicht mehr als die beiden Gondelstationen gesehen haben sollen ;-)
An der Talstation stehen passende Beförderungsmittel bereit.
Spielplatz Wasser
Zwei Bergfahrten später haben auch wir es geschafft, die Gondel zu verlassen, kommen aber trotzdem nicht sehr weit: die Kinder möchten sofort zum Hexenfloß, um sich im Wasser abzukühlen (ein Hoch hat uns traumhaftes Spätsommerwetter beschert und mir soll’s recht sein, denn gleich nebenan lockt mich Kaffee ins Gasthaus Hochsöll, von wo aus ich den Nachwuchs gut im Blick habe.) Erst als der Nachwuchs pitschnass ist, können wir weiter spazieren – kommen allerdings nur bis zur hundert Meter entfernten Gründlalm, wo Rollenrutsche, Flying Fox und so manches mehr ausprobiert werden wollen. (Und wieder: mir soll’s recht sein, die Hitze macht ja auch ein bisschen faul :-). Während die Kinder sich also weiter austoben, erfrische ich mich zur Abwechslung koffeinfrei, denn die Auswahl an außergewöhnlichen Sirupsorten muss man probiert haben!
Köstliche Zaubertränke auf der Gründlalm.
Tipp für Familien mit Kleinkindern
Das Hexenwasser ist größtenteils kinderwagentauglich und lässt sich sogar mit einem herkömmlichen Buggy begehen – mit zwei Ausnahmen: der Hexenleiter zur Salvenmoos (da sind erst ein paar Stiegen zu bewältigen) und dem Weg im Hexenwald von Simons Alm zur Stöcklalm (da geht’s teilweise auch über Wurzeln durch den Wald).
Altes Hexenwissen
Gott sei Dank habe ich den Kindern vorher noch kein Eis am Stiel spendiert und so locken als nächstes Kirschgarten und Bienenhaus. Mit leckerem selbstgemachtem Eis ausgestattet (das Heidelbeereis ist so fruchtreich, dass es sogar die Zunge färbt!), geht es durch ein kleines Waldstück zu einem meiner liebsten Erlebnisse der Söller Bergerlebniswelt: der Hexerei.
Eben jene befindet sich in einem 250 Jahre alten Bergbauernhaus, das auf wundersame Weise die Talseite gewechselt hat und allein schon wegen des gut erhaltenen Charakters zauberhaft ist. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier eine Hexenwerkstatt eingerichtet, die nicht nur die Kinder begeistert! Es riecht süß nach altem Holz und Kachelofen und überall gibt es Tinkturen und besondere Kräuter zu entdecken. Wir haben vorab schon eine private Führung gebucht und staunen über das Hexenbadezimmer und die Hexenküche. Im Anschluss dürfen die Kinder noch kurz ins Klangbad, wo ausnahmsweise mal ihnen die Ohren dröhnen.
Keine Sorge: Der Hänsel genießt nur ein Klangbad.
Bevor wir wieder weiter sausen, muss aber noch unbedingt gewerkt werden: Die Kids machen sich eifrig ans Schleifen von Glückssteinen, während ich im Nebenraum Wachstücher für die nächste Jause herstelle und die Ruhe genieße.
Erfrischung Wasser
Wieder zurück bei der Gründlalm spazieren wir – über den erfrischend kühlen Barfußweg – an den Klangsteinen und Simons Alm vorbei, hinein in den Wald. Dort ist es dann auch endlich wieder ein bisschen kühler! Moorbecken, Steinölbecken, Hexenwaschplatz und Steinmühle heißen die Stationen hier. Ich wäre gern noch ein bisschen länger im Schatten geblieben, aber meine Söhne ziehen weiter – zur Stöcklalm. Während ich meinen dritten Kaffee genieße und meine Füße dabei in den Bach, der direkt unter dem Tisch vorbeifließt, hängen lasse, schwingt sich der Große mit Lianen über den kleinen Bach, während der Kleine mit Matschsand spielt.
Wunderwelt Wasser
Gut erholt starten wir zur nächsten kleineren Wanderung über die Hexenleiter zur Salvenmoos, wo die Kinder mit allerlei Kniffen das Wasser zum Spielen in den Hexenschaffelbädern und Hexenbädern selbst zum Laufen bringen müssen.
Bei den Hexenschirmen kommen wir wieder beim Hauptweg an und spazieren an allerlei Planschmöglichkeiten vorbei zum Blauen Wunder. Und das kann man hier wirklich erleben. Geschulte Kräfte führen hier – wie übrigens auch bei vielen anderen Stationen – in den Zauber des Wassers ein und man lernt, wie köstlich, intelligent und doch wenig greifbar dieses wichtige Element doch ist. (Oder wusstet Ihr, dass es unmöglich ist, eine gerade Linie durchs Wasser zu zeichnen und dass sich Wasser den Weg merkt, den es vorher genommen hat?)
Das blaue Wunder erleben
Im Indoorbereich des Hexenwassers werden viele verschiedene Hexpeditionen geboten, die allesamt erlebenswert sind. Die Hexen der Hohen Salve sind auch laufend bemüht, neue Sinneserfahrungen zu ermöglichen – so steht 2023 das "Dunkelthema" im Fokus: Große und Kleine können hier in die Sinneswelt von nicht sehenden Hexen eintauchen. Wasserblindverkostungen, Besenflüge, Fühlabenteuer und vieles mehr vermitteln im Blauen Wunder, der Simonalm, der Hexerei und dem Bienenhaus, wie es ist, sich ganz aufs Schmecken, Fühlen, Hören und Riechen zu besinnen.
Mit so viel neuem Wissen ausgerüstet, fahren wir mit der Gondel weiter zum Gipfel, wo köstliche Brennessel-Spinatknödel und selbstgemachter Kaiserschmarrn auf uns warten. Die Aussicht ist sensationell und während ich auf die Täler rundum schaue, tanzen die Buben einem Kletterriesen wortwörtlich auf der Nase rum :-)
Satt, zufrieden und glücklich geht’s dann doch wieder Richtung Tal und ich bin einfach nur froh, dass es dieses Hexenwasser gibt!
Fazit
Das Hexenwasser Hochsöll ist ein absolutes Top-Ausflugsziel! Die Stationen sind durchdacht, abwechslungsreich und vermitteln nebenbei auch noch allerhand Wissenswertes. Gerade an heißen Tagen ist es großartig, dass im Mittelpunkt der Spielstationen meistens eben das Wasser steht. Etwas nachteilig ist, dass es kaum natürlichen Schatten gibt, an extremen Sommertagen kommt man also ordentlich ins Schwitzen, zumal es hier sehr weitläufig ist. In jedem Fall aber lässt sich hier der Nachwuchs leicht zum Wandern motivieren!
Tipp
Unbedingt auch zum Gipfelrestaurant fahren – die drehbare Aussichtsterrasse ist ein Hit! Badesachen und Wechselkleidung (je nach Jahreszeit) sollten auch unbedingt in den Rucksack, dafür würde ich die Jause zu Hause lassen und in einem der vielen Gasthäuer einkehren (sind alle super!).
Die Führungen durch die Hexerei und das Blaue Wunder sind zwar kostenpflichtig, zahlen sich aber allemal aus, zumal gerade der Bastelbeitrag überschaubar ist.
Infos
Hexenwasser Hochsöll | Stampfanger 21, A-6306 Söll | +43.5333.5260 | www.hexenwasser.at | [email protected] | im Sommerbetrieb täglich von 08:45 bis 16:45 Uhr geöffnet (Gipfellift bis 16:45)